Goldpreis und Silberpreis stehen bei Edelmetallfreunden oft in der Wahrnehmung hoch im Kurs. Das investierte Geld soll sich vermehren. Sie machen den Wert ihres Edelmetallbestandes an den Edelmetallpreisen fest. Dabei übersehen sie jedoch, dass Gold und Silber das älteste und wertigste Geld der Welt sind.
Die Menschen werden von klein auf dahin erzogen, dass Wohlstand oder Vermögen an viel Geld festgemacht wird. Bei jedem Investment ist also der erzielbare Geldwert ausschlaggebend für den Anlageerfolg. Allerdings verliert Geld derzeit massiv an Wert. In Phasen steigender Inflation schrumpft die Kaufkraft des Geldes. 10 Prozent Inflation können dazu führen, dass man mit beispielsweise 10.000 Euro nach einem Jahr nur noch Waren aufgrund gestiegener Preise im Gegenwert von 9.000 Euro kaufen kann.
Angesichts dieser Entwicklung darf hinterfragt werden, wie sinnvoll es ist, den Wert getätigter Investitionen in Geld auszudrücken. Es wird stets geschaut, wieviel Geld investiert wurde und wieviel man bei Verkauf an Geld zurückbekommen kann. Wenn die Inflation weiter ansteigt, erscheint es unsinnig, alle vorhandenen Vermögenswerte in Geld auszudrücken. Schließlich stehen Aktien, Fonds, Edelmetalle, also Sachwerte losgelöst vom Geld da.
Eine Aktie widerspiegelt zum Beispiel die wirtschaftliche Situation des entsprechenden Unternehmens. Läuft es gut für die Firma, schüttet sie den Aktieneignern eine Gewinnbeteiligung in Form der Dividende aus. Der Kurs der Aktie ist dabei nebensächlich, denn eine Dividende wird pro Aktie und unabhängig vom Kurswert ausgeschüttet. Wer also Aktien langfristig behält, muss sich nicht für den Kurs interessieren.
Die Schwierigkeit beim langfristigen Investieren
Jedes Investment in einen Sachwert sollte immer langfristig sein. Wer ständig zwanghaft auf Kurse und Preise schaut, denkt nicht langfristig. Kurzfristige Kursunterschiede sind auf lange Sicht nicht relevant. Man bedenke dabei, dass beispielsweise auch Aktien von Amazon oder Google nach dem Platzen der Dotcom-Blase Anfang der 2000-er Jahre stattliche Kurseinbußen hatten. Damals stürzte der gesamte Technologiemarkt zusammen und zog nahezu alle Aktien nach unten.
Amazon und Google zählen heute zu den wertvollsten Unternehmen unseres Globus. Genau das hätte man damals niemals wissen können. Wer aber damals sehr breit gestreut im Technologiemarkt investiert war und seine Aktien bis heute behielt, konnte vom Wachstum der überlebenden Unternehmen profitieren.
Goldpreis und Silberpreis nur beim Einkauf relevant?
Kommt es zu einer Währungskrise werden Sachwerte bedeutend, wenn man seine Ersparnisse vor Entwertung schützen möchte. Wer Aktien erwirbt, muss in solchen Phasen mit starken Kursrückgängen rechnen. Meist wird die Wirtschaft stark getroffen und der Aktienmarkt bewegt sich stark nach unten.
Nach einer Währungsreform werden Aktien in der neuen Währung jedoch einen fairen Preis finden und die überlebenden Unternehmen gehen gestärkt aus der Krise. Mit einem kühlen Kopf und einem breit gestreuten Investment wird man mit der Markterholung belohnt werden.
Edelmetalle wie Gold und Silber haben sich weltweit in Währungskrisen immer bewährt. Edelmetalle sind der beste Inflationsschutz und auch, wenn der Goldpreis und Silberpreis die steigende Inflation nicht widerspiegeln, ändert das gar nichts. Im afrikanischen Simbabwe wütet derzeit eine Inflation mit dreistelligen Inflationsraten. Dort gibt die Regierung nun Goldmünzen als Geldersatz aus, um die Inflation zu bekämpfen.
Das Beispiel Simbabwe belegt auch, dass Leitzinserhöhungen am Ende des Währungszyklus die Inflation nicht eindämmen. Dort liegt der Leitzins bei 200 Prozent. Zinsen fließen aus dem Geldkreislauf ab in die Taschen derer, die das Geld verleihen. Steigende Zinsen mindern demnach den Cash-Flow der Wirtschaft. Der Abfluss der Zinsen erfordert, dass stetig neues Schuldgeld in den Geldkreislauf gelangen muss. Das verstärkt die Inflation immer mehr. Am Ende eines Währungszyklus wirken Leitzinserhöhungen auf die Inflation also genau gegenteilig.
Goldpreis und Silberpreis werden nebensächlich, je schneller das Geld entwertet wird. Gold und Silber sind der einzige wirksame Schutz vor Entwertung von Vermögen. In Europa ist man niedrige Inflationsraten gewöhnt und deshalb tun wir uns schwer dabei, aus dem „Gelddenken“ herauszukommen. Wer aufhört, Goldpreis und Silberpreis ständig zu beobachten und stattdessen sein Vermögen in Feingewicht misst, wird die Krise besser überstehen.
Ein geringer Goldpreis und Silberpreis sind in Phasen einer sich beschleunigenden Inflation oder sogar einer sich ankündigenden Währungsreform ein wahrer Segen. Wer Edelmetalle haben möchte, erhält einfach mehr für sein Geld, wenn Goldpreis und Silberpreis niedrig sind. Die aktuelle Lage kann deshalb gut genutzt werden, um sich mit den wertvollen Metallen einzudecken. Sobald die Krise sich ausweitet, wird man froh über seinen Bestand sein und spätestens dann erkennen, dass man alles richtig gemacht hat.
Wer mit Köpfchen vorgeht, nutzt die Zeit und deckt sich ein. Je mehr Edelmetalle man hat, desto leichter wird der Neuanfang nach der Krise. Melden Sie sich gern bei uns. Wir helfen Ihnen gern weiter.
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