Ein Goldverbot gehört ohne Zweifel zu den Dingen, die Goldbesitzer fürchten. Man muss aber feststellen, dass es ein Goldverbot immer nur zu Zeiten gab, an denen es eine goldgedeckte Währung gab. Ein goldgedecktes Geld wäre sehr positiv. Sogar das Thema Vermögensschutz wäre dann unnötig.
Warum Sie ein Goldverbot nicht fürchten müssen, wenn es gleichzeitig eine Goldwährung gibt, darüber wollen wir heute ein wenig philosophieren. Leider ist dieses Thema in seiner Komplexität in einem Beitrag wie diesem kaum ausschöpfend behandelbar. Deshalb werden wir stark vereinfachen müssen, um bestimmte Mechanismen mit einfachen Worten erläutern zu können. Die Kernbotschaft sollte dennoch ankommen und für Sie einen Nutzen bringen.
Gutes Geld, schlechtes Geld
In einem gesunden Geldsystem entsteht Geld durch eine erbrachte Leistung. Diese legitimiert den Anspruch auf eine Gegenleistung. Diesen Anspruch nennen wir Geld und verbriefen ihn durch Geldzeichen. Bevor wir also zum Goldverbot kommen, muss man näher auf das Geldsystem eingehen.
Bei Geldzeichen, die wir nun im weiteren Verlauf Geld nennen wollen, unterscheiden wir gutes Geld, welches auf natürliche Weise entsteht und schlechtes Geld, welches uns durch den Gesetzgeber als gesetzliches Zahlungsmittel auferlegt wird. Gutes Geld ist werthaltig, nicht beliebig vermehrbar und besitzt einen inneren Wert, der dem Anspruch, den das Geld ausdrücken soll, entspricht. Sie ahnen es, die Rede ist von Gold.
Da die Goldmenge nur dadurch vermehrt werden kann, wenn es jemand aus dem Boden holt und dafür auch eine entsprechende Arbeitsleistung erbringt, wird diese Form der Ausweitung der Geldmenge keinen negativen Einfluss ausüben. Jede existente Einheit Gold wurde irgendwann einmal aus der Erde geholt und irgendjemand hat dafür mit seiner Arbeitsleistung bezahlt. Insofern wird jede Einheit Gold durch eine Leistung gedeckt und nur eine erbrachte Leistung kann einen Anspruch auf eine Gegenleistung rechtfertigen.
Stabile Wirtschaft und effektives Sparen
Die Geld- und Warenmenge bildet in einem Geldsystem mit gutem Geld ein natürliches Gleichgewicht. Deshalb ist Goldgeld wertstabil, so dass man heute erworbene Ansprüche verlustfrei viele Jahre in der Zukunft ausüben kann. Nur mit einem solchen natürlichen, guten Geld macht Konsumverzicht und sparen für später wirklich Sinn, denn die Kaufkraft heute ist genauso groß wie die Kaufkraft in der Zukunft.
Der Einzug von Gold durch den Staat im Rahmen eines Goldverbotes und die Ausgabe von „Quittungen“ (Papiergeld), die bei einer Währung mit Golddeckung bei der Notenbank jederzeit wieder in Gold zurückgetauscht werden können, ist somit ebenfalls unproblematisch. Die Quittungen sind dann genauso gut, wie das Gold selbst.
Mal ehrlich, warum hat man Gold? Man hat Gold, weil das Papiergeld, wie wir es heutzutage benutzen müssen, nichts taugt und permanent durch Geldmengenausweitung, also Inflation entwertet wird. Niemand würde Gold kaufen, wenn wir eine goldgedeckte Währung hätten, die nur dann ausgeweitet werden darf, wenn zusätzliches Gold hinzugefügt würde.
Oder anders gesagt, wenn das Geld den verbrieften Anspruch auf Waren und Dienstleistungen heute in gleicher Größenordnung in der Zukunft verbriefen würde, müsste niemand Gold kaufen. Vermögen wäre mit einer goldgedeckten Währung jederzeit geschützt, da das Geld als Vermögensspeicher zuverlässig seinen Dienst tun würde.
Vermögensspeicherfunktion aktuell fraglich
Leider dürfen wir kein gutes Geld im Alltag nutzen. Wir werden per Gesetz verpflichtet, schlechtes Geld zu verwenden. Schlechtes Geld ist ungedecktes, beliebig vermehrbares Papiergeld.
Jede Währung auf der Welt ist ungedecktes Papiergeld, natürlich auch der Euro. Und dieses ungedeckte Papiergeld funktioniert auf der Basis von Vertrauen. Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass jedes durch Kredit aus dem Nichts geschaffenes Geld, sobald es für irgendetwas ausgegeben wird, die Geldmenge erhöht und das zuvor existente Geld in seiner Kaufkraft verwässert. Das passiert im Kleinen wie im Großen. Der Effekt ist omnipräsent und wirkt sich verheerend auf unsere Ersparnisse aus.
Der Staat ist daher gut beraten, das Ausmaß der Geldentwertung zu verschleiern. Das statistische Bundesamt, eine Behörde im Staatsauftrag, ermittelt jeden Monat die Teuerungsrate. Diese soll aufzeigen, wie stark sich Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat verändern. Die Berechnungsbasis dafür ist ein statistischer Warenkorb. Dieser Warenkorb soll das Kaufverhalten der Menschen abbildet, was er aber nicht tut. Im Gegenteil, im Warenkorb befinden sich zahlreiche Positionen, die zu einem geschönten Ergebnis führen. Das wahre Ausmaß der Teuerung, die hier fälschlicherweise als Inflation bezeichnet wird, wird durch eine Softversion ersetzt.
Inflation wird mit Teuerung gleichgesetzt
Es existiert ein Dokument mit 700 Waren, deren Gewichtung im Warenkorb festgehalten werden, welches in seiner letzten Version vom 22.02.2023 Daten aus dem Jahr 2020 ausweist. Damit wird die Ermittlung der Teuerungsrate zu einem Unterfangen, welches schwer zu überprüfen ist. Man müsste zunächst die Preise dieser 700 Produkte kennen und beobachten, was für einen interessierten Bürger einen unzumutbaren Aufwand bedeutet.
Die Gewichtung jedes einzelnen Produkts müsste anhand des eigenen Einkaufverhaltens zumindest in Relation gebracht werden, damit dieser Warenkorb überhaupt einen realistischen Ansatz erhält. Wenn man sich diese Arbeit macht, erkennt man sehr schnell, dass die Gewichtung sehr willkürlich ist und dass wichtige Dinge wie zum Beispiel Aktienkurse oder Immobilienpreise komplett fehlen. Außerdem kommt es hier nicht nur auf die Preise, sondern auch auf die Kaufhäufigkeit an. Und die ist je nach Familienstruktur und Einkommenshöhe völlig unterschiedlich.
Besser wäre, das eigene Kaufverhalten zu dokumentieren und die Preissteigerungen zu ermitteln, die einen selbst betreffen. Dann spürt man die wahre Inflation am eigenen Leib. Doch solange die offiziellen Daten mit geschönten Statistiken heile Welt vorgaukeln, fällt es vielen Menschen leichter, diese bequeme Lüge zu glauben, als das wahre Ausmaß des Kaufkraftverfalls zu akzeptieren. unserer Ansicht nach können die offiziellen Angaben zur Teuerung gut und gerne verdoppelt werden, wenn nicht sogar verdreifacht. Dann kommt man dem realen Ausmaß schon deutlich näher.
Steuern schwellen an
Die Teuerung ist gut für das Finanzamt. Sie sorgt für steigende Steuereinnahmen. Nehmen wir nur einmal die Mehrwertsteuer, die bei steigenden Preisen von Produkten und Dienstleistungen automatisch mitsteigt. Manchmal gibt es auch Steuern auf Steuern, wie an der Tankstelle. Ein zweites Beispiel ist die Einkommenssteuer und der Steuertarif, der dafür sorgt, dass der letzte Euro mit dem höchsten Steuersatz belegt wird. Was ist, wenn Löhne steigen, was steigt dann mit? Richtig, Steuern und Sozialabgaben.
Die Verwerfungen, die schlechtes Geld erzeugt – und ja, schlechtes Geld ist die Ursache allen Übels auf der Welt – sind so weitreichend, dass man es sich tatsächlich nicht vorstellen kann. Aber es genügt wohl, wenn man sich vor Augen führt, wo die Verschuldung mittlerweile angekommen ist.
Goldverbot ohne Goldwährung
Würde man den Besitz oder den Handel von Gold einfach so verbieten, ohne parallel eine goldgedeckte Währung einzuführen? Vielleicht – doch wenn das so wäre, würden alle Menschen ihr Gold bereitwillig abgeben? Und auf Freiwilligkeit müsste es hinauslaufen, denn man kann wohl nicht davon ausgehen, dass Staatsdiener von Tür zu Tür laufen würden.
Selbst ein Handelsverbot wäre kein Problem, denn erfahrungsgemäß würde sich ein Schwarzmarkt bilden. Aufgrund der eingeschränkten Möglichkeit, regulär Gold kaufen zu können, würde sogar der Preis explodieren. Allerdings würde man sein Gold ohnehin lieber behalten, als es auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Was würde man denn für das Gold bekommen? Doch nur schlechtes Papiergeld.
Wer also Angst vor einem Goldverbot hat, denkt die Sache vielleicht nicht ganz zu Ende. Auch die Vorstellung, der Staat würde dann im großen Stile Hausdurchsuchungen auf der Suche nach zurückgehaltenem Gold durchführen, wäre eher abwegig. Mal im Ernst, wie soll das logistisch umgesetzt werden, was für ein Personalaufwand wäre dafür nötig und würden die Menschen sich das dann wirklich gefallen lassen?
Zusammenfassend kann man feststellen, dass der Begriff „Goldverbot“ eher ein Schreckgespenst ist, das die Leute davon abhalten soll, Gold zu kaufen. Gold ist der Feind des Geldsystems und insofern auch der Feind der Herren des Geldsystems. Sollte es zu einem Goldverbot kommen, weil eine goldgedeckte Währung, also gutes Geld eingeführt würde, wäre es egal.
Staaten haben wenig Interesse an einer goldgedeckten Währung. Zu verlockend ist der „Selbstbedienungsladen“, den das Ungedeckte Papiergeld ermöglicht. Ein gutes Geld würde für den Staat bzw. eher für die Regierenden einen enormen Machtverlust darstellen. Dazu bräuchte es selbstlose Regierende mit Rückgrat und einem gesunden moralischen Kompass.
Alan Greenspan, ehemaliger Direktor der US-Notenbank Fed stellte einst fest: „Wer Gold hat, hat immer Geld.“ Kaufen Sie also Gold, die Bullion Value hilft Ihnen dabei gern.
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