Die Inflation lag zuletzt bei 8,6 Prozent. Das mag nach einer guten Nachricht klingen, da im Monat zuvor noch 10,1 Prozent auf der Uhr standen. Es dürfte noch zu früh sein, die Sektkorken knallen zu lassen, denn im Februar greifen neue Sanktionen gegen russische Rohstoffe. Diesmal trifft es den Kraftstoff Diesel.
Die Europäische Union bezog im Jahr 2022 220.000.000 Barrel Diesel aus Russland. Damit war Russland der größte Lieferant für Diesel. Ab Februar will die EU keinen Diesel mehr aus Russland beziehen. Viele fragen sich, ob dieses Versorgungsloch durch erhöhte Lieferungen anderer Handelspartner gestopft werden kann.
Neben Russland sind auch Saudi Arabien, Indien, die USA, die Vereinigten Arabischen Emirate und andere kleinere Staaten Lieferanten für Diesel in die Europäische Union. Wenn die ausbleibende Menge Diesel nicht anderweitig kompensiert werden könnte, gäbe es einen enormen Mangel an Diesel, der sich dann zweifellos in der Preisgestaltung niederschlagen würde.
Wenn man sich bewusst macht, wofür Diesel alles gebraucht wird, wird das mögliche Ausmaß schnell klar. Allein der Güterverkehr auf Deutschlands Straßen benötigt für ca. 3.3 Mio. Fahrzeuge Dieselkraftstoff. Wenn man davon ausgeht, dass mindestens 70 Prozent dieser Fahrzeuge 5 Tage in der Woche unterwegs sind und mit einer durchschnittlichen Tagesfahrleistung von 600 km und einem Verbrauch von 30 Litern auf 100 Kilometer zu Buche schlagen, liegt die dafür benötigte Menge an Diesel bereits weit über der durch Russland gelieferten Menge. Dazu kommen Busse, Lokomotiven, landwirtschaftliche und Bau-Fahrzeuge, Binnenschiffe, PKWs und vieles mehr.
Eine Verteuerung von Diesel hätte weitreichende Auswirkungen auf die Erzeuger- und natürlich die Verbraucherpreise. Bedenkt man, dass im letzten Jahr die Straße einen Anteil von 72,2 Prozent am gesamten Güterverkehr hatte, braucht es nicht viel Fantasie, die Auswirkungen zu erahnen. Es bleibt zu hoffen, dass die anderen Lieferanten ihre Liefermenge erhöhen können und dass der gelieferte Diese zu einem ähnlichen Preis wie der russische zu haben sein wird. Andernfalls dürfte sich die Inflation enorm erhöhen.
Transport und Logistik sind Bestandteil eines jeden erhältlichen Produkts. Es gibt keine Ausnahmen. Angefangen mit den Rohstoffen, die zu den Produktionsstätten geliefert werden, bis hin zur Auslieferung an den Groß- und Einzelhandel steckt in jedem einzelnen Erzeugnis auch ein Anteil für Diesel im Preis.
Viele Menschen adaptieren die Situation und verlieren ihre Tragweite aus den Augen. Ein Hinweis darauf ist da Verhalten vieler Menschen bei steigenden Zinsen. Kaum bieten die Banken für das Fest- oder Tagesgeld wieder Zinsen, strömen die Menschen dorthin und vertrauen den Banken ihr Geld an. Allerdings sind 2 Prozent Guthabenzins bei 8 Prozent Inflation immer noch -6 Prozent, also Substanzverlust. Bei -6 Prozent verliert das Guthaben innerhalb von nur 10 Jahren mehr als die Hälfte seiner Kaufkraft.
Steigt die Inflation weiter an, beschleunigt sich der Verfall der Kaufkraft enorm. Deshalb sind Edelmetalle wie Gold und Silber dieser Tage so entscheidend wichtig. Wer Edelmetalle hat, speichert sein Vermögen zuverlässig über lange Zeiträume. Deshalb gehören Gold und Silber in jeden Haushalt.
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