Viele Menschen wollen Geld mit Gold und Silber verdienen. Sprich billig kaufen und teuer wieder verkaufen und sich damit Kursgewinne einverleiben. Aber macht das überhaupt Sinn? Eine kurze Analyse gibt Aufschluss.
Kursgewinne sind bei Edelmetallen steuerfrei, wenn zwischen Kauf und Verkauf ein Jahr Zeit vergangen ist. Das ist verlockend, denn die Vermeidung von Steuer ist für den Deutschen ein wichtiges Kriterium. In der Vergangenheit gab es zahlreiche Möglichkeiten, Steuern zu sparen. Dabei wurde leider sehr oft Kapital vernichtet, nur um ein paar Euro Steuern zu sparen.
Jeder hat einen Freibetrag, den Sparerpauschbetrag. Dieser beträgt seit dem 1. Januar 2023 1.000 Euro für Ledige, für Verheiratete das Doppelte, also 2.000 Euro. Zuvor waren es noch 801 beziehungsweise 1.602 Euro. Das heißt einfach gesagt: die ersten 1.000 Euro der Zinsen, Dividenden und realisierten Kursgewinne sind steuerfrei.
Für Edelmetalle bedeutet das, dass die Kursgewinne, die innerhalb eines Jahres realisiert werden, unterhalb 1.000 Euro ebenfalls steuerfrei sind. Hier können sogar Kosten den Kursgewinnen entgegengesetzt werden. Wenn in dem Jahr, in dem Kursgewinne realisiert werden, auch Kosten entstanden, die direkt mit den Kursgewinnen in Verbindung stehen, kann man diese auf die Gewinne anrechnen.
Was ist Gold
Der Denkfehler beginnt damit, dass Gold als Investment angesehen wird. Gold ist aber Geld, das einzig wahre, natürliche Geld. Warum? Weil es selten, leicht teilbar und nicht künstlich herstellbar ist. Es rostet nicht und behält seinen einzigartigen Glanz. Das sind einige der Gründe, warum Gold in der Vergangenheit als Tauschmittelersatz, also Geld verwendet wurde und auf breite Akzeptanz stieß und auch heute diese noch genießt.
Der Preis des Goldes in Papiergeld bildet nicht seinen Wert ab, sondern ist ein Indikator dafür, wie werthaltig das Papiergeld gerade ist. Deutlich wurde das, als 1971 der Goldstandard für den US-Dollar durch den US-Präsidenten Richard Nixon aufgehoben wurde. Die Umtauschbarkeit des Dollar in Gold war damit für ausländische Dollarbesitzer nicht mehr möglich. In der Zeit des Goldstandards kostete eine Unze Gold für sehr lange Zeit 35 Dollar.
Im Dezember 1974 bewertete Frankreich seine Goldreserven bereits mit 170 Dollar die Unze. An dieser Epoche kann man erkennen, dass es nicht das Gold ist, das wertvoller wird, sondern dass die Goldpreisfindung ein rein monetäres Problem der ungedeckten Währungen ist.
Besonders deutlich wird das während einer Hyperinflation, bei der die Kaufkraft der Währung so schnell abwertet, dass die Preise sämtlicher Sachwerte, also nicht nur von Gold, mit rasender Geschwindigkeit in absurde Höhen schießen. Im Oktober 1923 kostete eine Unze Gold 241,84 Billionen Mark.
Das Geld entwertete so schnell, dass man mit dem Drucken der Banknoten nicht mehr nachkam. Hatten die Banknoten anfangs noch eine bedruckte Vor- und Rückseite, ließ man später die Rückseite einfach weg. Das Papiergeld kehrte zu seinem inneren Wert zurück – Null.
Hier sind einige Beispiele für Preissteigerungen im Oktober 1923:
Brot: Anfang Oktober kostete ein Brot noch 9,5 Millionen Mark, Ende des Monats waren es 5,5 Milliarden Mark.
Kartoffeln: Der Preis für ein Kilo Kartoffeln stieg von 2,4 Millionen Mark auf 1 Milliarde Mark.
Butter: Ein Kilo Butter kostete Anfang Oktober 240 Millionen Mark und Ende des Monats 52,5 Milliarden Mark.
Rindfleisch: Der Preis für ein Kilo Rindfleisch stieg von 80 Millionen Mark auf 48 Milliarden Mark.
Dollar: Anfang August kostete ein Dollar 4,86 Millionen Mark, im September 53 Millionen Mark und im Oktober 440 Millionen Mark.
In solchen Zeiten wird den Menschen endlich bewusst, welchen Wert das Papiergeld tatsächlich besitzt.
Das Fatale ist, dass die Menschen nur begrenzt lernfähig sind. Allein auf deutschem Boden wurde das Papiergeld mehrfach entwertet und reformiert. Dabei wurde ein ungedecktes Geld gegen ein neues ungedecktes Geld oder ganz einfach gesprochen – bunte, wertlose Zettel wurden durch andere wertlose Zettel ersetzt.
Wieso sollte sich durch neue bunte Zettel etwas ändern? Eine reformierte Währung ist nichts weiter als neu verschaffte Zeit. Entwertung gibt es bei ungedecktem Geld immer. Die EZB spricht von Stabilität bei einer Inflationsrate von 2 Prozent. Was für ein Hohn, denn 2 Prozent bedeuten immer noch Abwertung.
Der statistische Warenkorb, anhand dessen die offiziellen Werte für die Teuerung (nicht Inflation) ermittelt werden, ist nicht aussagekräftig für normale Haushalte. Er ist unvollständig und zweifelhaft gewichtet. Zusätzlich wirkt sich die Kaufhäufigkeit zusätzlich aus, was im Warenkorb gar nicht gewichtet wird.
Das, was allgemein als Inflation bezeichnet wird, ist nur die Teuerung. Teuerung ist eine Wirkung der Inflation. Inflation bedeutet Ausdehnung der Geldmenge minus Wirtschaftswachstum. Es ist also eine Art Selbsttäuschung, wenn man den offiziellen Daten vertraut. Ohne sich weit aus dem Fenster zu lehnen, kann man konstatieren, dass die Teuerung in Wirklichkeit doppelt so hoch wie in den offiziellen Daten bekanntgegeben ist, wahrscheinlich aber noch höher.
Wahre Inflation
Der Goldpreis ist ein Indikator für die Geldentwertung. Man braucht nur den Euro in Beziehung zum Gold betrachten.1999 kostete Gold 289,55 Euro pro Feinunze. Ende 2024 kostete Gold 2.300 Euro je Feinunze.
Die Geldmenge M2 in der Eurozone lag 1999 bei 4.7 Bio. Euro und Ende 2024 bei 15.57 Bio. Euro, also dem 3,3-fachen von 1999.
Das BIP in der Eurozone lag 1999 bei 6,3 Bio. Euro und Ende 2024 bei 15,16 Bio. Euro, was das 2,4-fache ist.
Wenn die Geldmenge ausgedehnt wird, ist das kein Problem, wenn die Wirtschaft in gleichem Maße mitwächst. Man sieht aber deutlich, dass dem nicht so war. Und dabei sind die geplanten Schulden und der wirtschaftliche Niedergang des Jahres 2025 noch unberücksichtigt.
Jedenfalls wird anhand dieser Daten deutlich, wohin die Reise mit dem Euro gehen wird.
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