Inflation und Deflation sind beides Phänomene mit schädlichen Auswirkungen. Inflation beschreibt die Ausdehnung der Geldmenge, während Deflation das Gegenteil beschreibt. Die Ausdehnung der Geldmenge hat die Entwertung der Währung zur Folge. Preise steigen, also nimmt die Kaufkraft der Währung ab. In einer Deflation wird die Geldmenge verknappt, was die Aufwertung der Kaufkraft und das Fallen der Preise nach sich zieht.
Mit der Erhöhung der CO2-Steuer trat in diesem Jahr ein weiterer Preistreiber auf den Plan, der Energie verteuert. Verteuerte Energie zieht automatisch Preiserhöhungen in nahezu jedem Bereich nach sich, denn je energieintensiver Warenproduktionen sind, desto mehr muss man für die Waren bezahlen. Diese Waren müssen jedoch auch zu den Konsumenten bzw. in die Warenhäuser transportiert werden. Gestiegene Spritpreise verteuern also auch den Transport.
Preissteigerungen sind also nicht nur Folge von Inflation (Geldmengenausweitung). Sie entstehen auch, wenn sich Produktionsfaktoren verteuern. Verteuern sich jedoch Produktionsfaktoren, kann das zu einer rückläufigen Nachfrage führen, was für die entsprechenden Unternehmen Einbußen von Einnahmen trotz steigender Produktionskosten führt.
Dieser Zustand kann für ein Unternehmen bis zur Unwirtschaftlichkeit und damit zur Insolvenz führen. Wird ein Unternehmen insolvent, kann es bestehende Kredite nicht weiter bedienen. Das Problem wird also an die Bank weitergegeben, die notleidende Kredite dann abschreiben muss. Die abgeschriebenen Kredite verknappen die Geldmenge. Insolvenzen führen also zu Deflation.
Fallende Preise in einer Deflation sollten eigentlich zu mehr Konsum führen. Doch wenn man einen Schritt zurücktritt, ist es nicht ganz so einfach. Sterbende Betriebe hinterlassen verlorengegangene Arbeitsplätze und damit Einkommensverluste bei den Betroffenen. Außerdem wird eine Phase vieler Insolvenzen in der Wirtschaft von Ängsten in der Bevölkerung begleitet, die dann ihr Geld lieber beisammenhalten, statt es auszugeben.
Außerdem bedeuten fallende Preise in der Praxis keinesfalls eine Steigerung des Konsums. Die Menschen werden eher warten, dass die Preise weiter fallen. Der Konsum stagniert also stärker und bringt damit weitere Einbußen für die Produzenten mit sich. Es kann damit zu einer Deflationsspirale kommen, die weitere Insolvenzen mit all ihren negativen Auswirkungen mit sich bringt.
Die Frage ist, wie finanzstark die Banken sein werden. Werden sie die ausfallenden Kredite wegstecken können oder werden sie ebenfalls Probleme bekommen? Angesichts der dünnen Eigenkapitaldecke der Banken in Deutschland sind Bankenpleiten das wahrscheinlichere Szenario. Und hier dürfte es dann wie im Jahr 2008 zu Rettungsmaßnahmen der Regierung führen, die mit frisch gedrucktem Geld die angeschlagenen Banken vor der Pleite bewahren.
Allerdings gibt es seit 2008 einen erheblichen Unterschied. Im Jahr 2015 trat das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz in Kraft. Dieses erlaubt es den notleidenden Banken, Einlagen ihrer Kunden zur Abwendung einer Pleite zu verwenden. Im Gesetz ist von berücksichtigungsfähigen Verbindlichkeiten die Rede. Und hier kommt ein rechtlicher Umstand ins Spiel, den die wenigsten Bankkunden auf dem Schirm haben.
Verbindlichkeiten sind aus Sicht der Bank Kredite, die sie bei ihren Kunden aufgenommen haben. Hierzu muss man wissen, dass das Geld, welches auf ein Bankkonto eingezahlt wird, in eine Forderung umgewandelt wird. Einlagen der Kunden sind also Kredite der Kunden, die sie der Bank geben. Und wenn ein Kunde eine Forderung hat, ist das aus Sicht der Bank eine Verbindlichkeit.
Dieses Gesetz dient also dazu, eine Bankenrettung auch zu Lasten der Kunden durchführen zu können. Der Staat wird damit entlastet, denn er muss dann weniger Geld für eine Bankenrettung bereitstellen.
Das Problem ist, dass man als Kunde nicht erfährt, ob es der Bank des Vertrauens finanziell gut oder schlecht geht. Meist erfährt man das erst, wenn die Bank ihre Torte schließt, Konten einfriert, Geldautomatenverfügungen und Zahlungsverkehr einschränkt. Und dann ist es schon zu spät, zu reagieren.
Ob so ein Worst-Case-Szenario eintritt, ist wohl davon abhängig, welche Politik in naher Zukunft gemacht wird, ob diese die Wirtschaft weiter in den Abgrund treibt oder diese aus der Rezession herausführt. Wer größere Geldbeträge bei Banken hält, ist gut beraten, seine Kontostände zu prüfen und zumindest teilweise aus dem Geldsystem ins Warensystem zu überführen. Hier bieten sich Gold und Silber als adäquate Lösungen an. Die Bullion Value steht Ihnen hier gern als zuverlässige Partnerin zur Seite.
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