Massive Marktmanipulationen waren erkennbar, doch mittlerweile ist fast schon wieder Gras darüber gewachsen, dass es große Korrekturen bei Gold- und Silberpreisen gab. Am Wochenende vom 8. August stürzten sowohl der Gold- als auch der Silberpreis in die Tiefe. Offiziell hieß es, dass die positiven Arbeitsmarkdaten aus den USA den Anlass dazu gaben. Doch dahinter steckte etwas anderes, eine Marktmanipulation in einer neuen Dimension fand statt.
Der Edelmetallhandel erfolgt in verschiedener Gestalt. Einerseits gibt es den Handel mit physischen Edelmetallen, so wie wir von der Bullion Value es handhaben. Und dann gibt es noch den Handel mit Edelmetallderivaten. Während der Handel mit physischem Gold und Silber kaum Wege für Manipulationen eröffnet, sieht es bei Papieren völlig anders aus.
Der Vorteil beim Handel von Gold- und Silberpapieren ist, dass man kein physisches Gold oder Silber dafür benötigt. Man muss sich deshalb nicht um die Logistik und die Lagerung kümmern. Diese Papiere verbriefen lediglich das Recht auf einen Lieferanspruch. Diesen Papieren lässt es sich wunderbar spekulieren, denn der Handel damit ist schnell und unkompliziert. Den Lieferanspruch übt ohnehin kaum jemand aus, der solche Papiere besitzt. Deshalb gibt es bei solchen Papieren weit mehr Lieferansprüche, als tatsächlich vorhandenes Edelmetall.
Aber so ist das mit Ansprüchen. Diese können auch ausfallen. Über den Derivatehandel werden Gold und Silber deshalb in einem viel größeren Umfang gehandelt, als es physisch möglich wäre. Experten gehen davon, dass jedes einzelne Gramm Gold oder Silber zwischen 190 bis 200mal verbrieft wurde. Tatsächlich scheinen diese Zahlen nur die Spitze des Eisberges zu offenbaren. Realistischer ist, dass jedes Gramm Gold oder Silber zwischen 500 und 1.000mal verbrieft wird.
Diese Art Handel ist völlig normal. Seine Wirkung ist die eines Hebels. Folglich haben Spekulationen großen Einfluss auf den Gold- und Silberpreis. Marktmanipulationen könnten beispielweise so ablaufen: Ein Spekulant möchte auf einen fallenden Gold- und Silberpreis spekulieren, also „Short“ gehen. Er geht eine Kaufoption ein für einen geringeren Gold- und Silberpreis. Dazu leiht er sich sehr viele Gold- und Silberpapiere im Gegenwert von sehr viel Geld. Diese geliehenen Papiere verkauft der Spekulant nun an der Börse und erhält den Gegenwert in Geld.
Durch den Verkauf erhöht sich das Angebot, der Gold- und Silberpreis sinkt. Nun kann der Spekulant seine Kaufoption ausüben und die nun billigeren Papiere zurückkaufen. Er hat nun alle Papiere wieder im Depot und trotzdem noch einiges an Geld übrig. Die zuvor geliehenen Papiere gibt er vollständig zurück.
Gold- und Silber sind knapp. Gold schlummert in vielen Tresoren und ist damit außerhalb der Reichweite der Spekulanten. Silber ist noch knapper. Tatsächlich ist die vorhandene Menge Silber nur knapp ein Drittel zu groß wie die vorhandene Menge Gold. Das liegt vor allem daran, dass Silber ein bedeutender Rohstoff in der Industrie ist und permanent verbraucht wird.
Würden nur 20 Prozent der Gold- und Silberpapierbesitzer ihren Lieferanspruch ausüben, wäre es übrigens vorbei mit den Papieren, denn das hinterlegte Gold oder Silber wäre schneller alle, als man die Ansprüche erfüllen könnte.
Solche Manipulationen finden seit Jahren statt. Die jüngste große Manipulation fand mit einem Milliardenvolumen statt. Es heißt, dass 24.000 Kontrakte daran beteiligt waren. Einige Banken wurden bereits wegen dieser Praktiken verurteilt. Aber die zu zahlenden Strafen sind im Vergleich zu den Gewinnen, die diese Geschäfte einbringen kaum abschreckend.
Ein Gutes hat es allerdings. Um den Preis so massiv zu drücken, sind mittlerweile enorme Volumina an Derivaten nötig. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass sowohl Gold als auch Silber unablässig nach oben streben. Auf jeden Fall bieten solche Preisnachlässe gute Möglichkeiten für Nachkäufe. Checken Sie unser Angebot, wir beraten Sie gern.
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