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Abstrakter Geldwert oder solider Sachwert?

01/09/2025
Abstrakter Geldwert oder solider Sachwert

Jeder verwendet täglich Geld, aber nur die Wenigsten machen sich Gedanken darüber, was Geld eigentlich ist, wie es entsteht und welche Risiken existieren.

Vor langer Zeit betrieben die Menschen Handel, indem Waren und Leistungen direkt getauscht wurden. Später wurde aus praktischen Gründen Geld erfunden und dafür verwendet. Dadurch wurde es möglich, Handel zu treiben, ohne sofort einen Gegenwert in Waren oder Leistungen für die eigene Tauschware zu erhalten. Man nahm dafür Geld, ein Tauschmittel, welches alle Handelspartner als Zahlungsmittel akzeptierten und gleich bewerteten. Durch die Verwendung von Geld konnte man Waren und Leistungen dann kaufen, wenn sie benötigt wurden und nicht, wenn man selbst etwas zum Tauschen anzubieten hatte. Das war eine Revolution für den Handel. Die Währung war ein großer Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Wie stark eine Wirtschaft daraus ihren Nutzen zieht, wenn Geld in Bewegung bleibt und ausschließlich als Tauschmittel fungiert, zeigt eine wenig bekannte Begebenheit aus unserer Geschichte über die so genannten Brakteaten.

Nach neueren Nachforschungen von Prof. Dr. Arthur Suhle hatte Erzbischof Hartwig von Magdeburg, der von 1079 bis 1102 regierte, damit angefangen, die um diese Zeit zur Aufnahme eines großen Münzbildes schon ziemlich großflächig und dünn gewordenen Silberpfennige einseitig prägen zu lassen. Jedoch war es Erzbischof Wichmann von Seeburg, der anno 1152 von Barbarossa in Magdeburg eingesetzt worden war, der diese einseitig geprägten Blechmünzen (Brakteaten genannt) in den Umlauf brachte. Diese wurden zweimal pro Jahr zum Umtausch aufgerufen. Beim Umtausch wurden 12 alte gegen nur 9 neue Münzen umgetauscht. Die 3 verbleibenden Münzen galten als Steuer, die damit auf sehr günstige Weise eingetrieben wurde. Dadurch wurde es unattraktiv, Geld zu horten. Geld wurde also ausgegeben, kaufte Waren und Leistungen und somit florierte jedes Gewerbe. Selbst die einfachen Leute lebten dadurch in Wohlstand. Mangel gab es nicht. Dies führte bald zur größten Schaffensperiode der deutschen Geschichte. Die Zeit der zahlreichen Städtegründungen nahm ihren Anfang und erreichte im Jahre 1350 ihren Höhepunkt. Es war der Beginn des so genannten „goldenen Mittelalters“ welches sich von ca. 1150 bis etwa 1450 erstreckte. Der Beginn sämtlicher großartigen Kirchenbauten fiel in diese Periode. Die Brakteaten wurden vor dem halbjährlichen Wechsel gerne zinslos verliehen, an die Kirche gespendet bzw. rasch wieder in den Umlauf gebracht. Aus jener Zeit stammen die heute noch bekannten Sätze wie „Stadtluft macht frei“ oder „Handwerk hat goldenen Boden“. Ein Arbeiter hatte eine 30-Stunden-Woche und 153 arbeitsfreie Feiertage – also erheblich mehr als heute. Es war möglich, von einem Monatslohn eine Wohnung zu kaufen. Bauern trugen silberne Knöpfe und fast jeder Gasthof servierte sein Essen mit Silberbesteck. Dies war wahrlich ein goldenes Mittelalter.

Mit dem Zins kam der Absturz

Um 1450 erschlichen sich die Fugger einen Weg zum Machtgewinn durch Zins und bald darauf gab es eine echte Zinswirtschaft. Mit dem Wohlstand ging es rapide bergab. Das finstere Mittelalter löste das goldene Mittelalter ab. Die im Bau befindlichen Kirchenbauten konnten über viele Jahrhunderte wegen Geldmangel nicht abgeschlossen werden. Unzufriedenheit und große Unterdrückung in der Bevölkerung waren an der Tagesordnung. Letztendlich führte dies alles zu den Bauernkriegen.

Die Erkenntnis, wonach das nicht verzinste Geld, welches obendrein seinen Wert durch Besteuerung verlor, ein Segen für die Wirtschaft ist und dass das verzinste Geld die Wurzel allen Übels für die Wirtschaft darstellt, wurde leider aus den Geschichtsbüchern getilgt. Schade, denn viele Probleme gäbe es nicht, würde man ein wenig aus diesem Teil deutscher Geschichte lernen.

Damit Geld als Tauschmittel funktioniert, müssen sich Geld und Handelsgüter oder Dienstleistungen in einem Gleichgewicht befinden. Das bedeutet, Geld als Tauschmittel ist nur dann werthaltig, wenn der Wert der Münzen und Banknoten durch einen Sachwert untermauert wird. Früher waren die Münzen aus Edelmetallen wie Gold oder Silber, waren also schon aufgrund ihrer Beschaffenheit werthaltig. Später wurde Geld jedoch aus nichtedlen Metallen und wertlosem Papier hergestellt. Um die Werthaltigkeit zu untermauern wurde die Währung in Gold hinterlegt, so dass die sich im Umlauf befindliche Geldmenge wirklich einen durch Gold gedeckten Gegenwert besaß. Da Geld jedoch nicht nur als Tauschmittel verwendet wurde, sondern Geld als Ware gehortet und für Zinsen verliehen wurde, wuchs die Geldmenge stetig an. Zins und Zinseszins führen dazu, dass sich die Geldmenge kontinuierlich vergrößert. Der Zinseszins ist eine mathematische Funktion, die sich gegen Unendlich entwickelt. Die Geldmenge wächst also – zumindest theoretisch – gegen Unendlich.

Selbstverständlich ist das unmöglich, denn es gibt ja gar nicht genug Geld. Was sich so stark entwickelt, ist das Buch- oder Giralgeld, Geld in Form von Zahlen auf Konten. Dieses Geld existiert lediglich theoretisch. Es ist kein gesetzliches Zahlungsmittel und stellt lediglich eine Art Schuldversprechen der Bank gegenüber demjenigen dar, auf dessen Namen das Konto lautet.

Die im Umlauf befindlichen Geldmittel, also Geld in Form von Münzen und Banknoten, sind begrenzt. Die Menge dieses im Umlauf befindlichen Geldes stellt nur einen sehr geringen Bruchteil dessen dar, was sich als Buch- oder Giralgeld auf Konten befindet. Jedes Jahr nimmt das Giralgeld durch Zins und Zinseszins weiter zu.

Es ist ein mathematischer, unumstößlicher Fakt, dass ein Geldsystem, welches auf Zins und Zinseszins aufbaut, irgendwann aufhört zu funktionieren. Eine geeignete Vorsorge kann also darin bestehen, Geldwerte in Sachwerte einzuwechseln. Dabei spielen besonders Edelmetalle eine entscheidende Rolle, denn sie sind wertbeständig, fungibel und im Gegensatz zu z.B. Immobilien auch zu geringeren, regelmäßigen Geldbeträgen erhältlich. Edelmetalle könnten in physischer Form sogar zu Hause deponiert werden, soweit ein Safe existiert. Als Alternative empfiehlt sich die Aufbewahrung in einem Zollfreilager in der neutralen Schweiz, außerhalb der EU. Die Bullion Value ist hier Ihr zuverlässiger Partner.

Bildrechte: Adobe Firefly

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