Der Wechsel von Verträgen für den Vermögensaufbau ist oft mit Kosten verbunden. Nicht umsonst sagt der Volksmund: „Hin und her macht Tasche leer.“ Gemeint ist der Wechsel von vermeintlich unrentablen in vermeintlich rentable Angebote. Tatsächlich trifft diese Weisheit sehr oft zu, denn die Finanzangebote aus dem Finanzdienstleistungssektor sind oft abstrakt, basieren auf Versprechen und sind daher schwer nachvollziehbar. Was ist also wirklich das Problem?
Zunächst sollte der Begriff Vermögensaufbau genau definiert werden, denn viel zu oft werden unter diesem Begriff Maßnahmen beschrieben, die gar kein Vermögensaufbau sind.
Vermögensaufbau funktioniert tatsächlich nur dann, wenn es um den Erwerb von Vermögen geht. Vermögen steht hier als etwas von dauerhaftem Wert. Und ein Wert steht unabhängig von Währungen.
Eine Währung ist nämlich kein Vermögen. Man spricht zwar von Geldvermögen, doch das ist eine Irreführung. Das, was im allgemeinen Sprachgebrauch als Geld bezeichnet wird, ist nämlich wertlos. Die Tauschfunktion des Geldes steht und fällt mit der Akzeptanz der Menschen, basiert also ausschließlich auf Vertrauen. Diese Akzeptanz wird durch den Gesetzgeber vorgeschrieben, denn der bestimmt, was die Menschen als sogenannte gesetzliche Zahlungsmittel verwenden müssen.
Die Währung ist somit ein staatlich verordnetes Zwangsgeld, dem per Gesetz eine bestimmte Bewertung beikommt. An dieser Stelle sei der Unterschied zwischen Wert und Bewertung erwähnt, denn das Eine – der Wert – ist natürlich, das Andere – die Bewertung – ist künstlich.
Wert und Bewertung
Die Papierzettel und Münzen aus nicht edlen Metallen haben auf der natürlichen Ebene nur einen sehr geringen Material- bzw. Herstellungswert, werden aber per Gesetz höher bewertet, indem eine Zahl aufgedruckt oder aufgeprägt wird. Diese Zahl, genannt Nennwert, drückt die Kaufkraft des an sich wertlosen Papiers aus. Es ist also eine Vereinbarung, dass dem Papier eine Kaufkraft zugesprochen wird. Egal wie groß die Zahl auf den Scheinen und Münzen ist, dadurch erhalten sie keinen Wert, sondern nur eine Bewertung.
Es gibt also tatsächliche Vermögenswerte und es gibt Bescheinigungen, die eine bestimmte Kaufkraft verbriefen. Diese verbriefte Kaufkraft ist ein Versprechen, also quasi eine Urkunde für einen Anspruch. Folglich sind auch sämtliche Angebote aus der Finanzdienstleistung, die geldwertbasiert sind, nur Ansprüche und keine Werte.
Dieser rechtliche Umstand zieht sich wie ein roter Faden durch alle Angebote aus der Finanzdienstleistung, die in ihren Unterlagen Nominalwerte bezogen auf eine Währung ausweisen. Beispiele gefällig? Eine Banknote, ein Kontostand, ein Zertifikat über einen bestimmten Betrag, eine Versicherung mit einer bestimmten Versicherungssumme, ein Bausparvertrag mit einer Bausparsumme. All diese Dinge und natürlich noch weitere, die ähnlich funktionieren sind Verträge, also Versprechen seitens eines Instituts. Der Kunde hat im Gegenzug eine Forderung aus dem Papier.
Papiere verbriefen zwar auf Nominalwerte, leisten aber tatsächlich nur eine unbestimmte Kaufkraft, unbestimmt deswegen, weil man nie einschätzen kann, welche Kaufkraft die zugrundeliegende Währung in Zukunft haben wird. Das geht sogar so weit, dass das Versprechen gegenstandslos werden kann, wenn die zugrundliegende Währung scheitert.
Solche Papierversprechen sind also von Natur aus sehr inkonsistent und völlig ungeeignet für den Vermögensaufbau.
Vermögen richtig bewerten
Tatsächlich ist es eine Herausforderung, das zu realisieren. Die meisten Menschen bemessen ihr Vermögen in Geld, streben wachsende Kontostände an und vergessen, dass sie in wertlosen Titeln sparen und anlegen.
Wer ist vermögender? Jemand, der 500.000 Euro auf dem Konto hat, wer eine Immobilie im Zeitwert von heute 500.000 Euro besitzt oder jemand, der heute zum aktuellen Goldpreis 5.780,72 Gramm Gold erworben hat?
Nominal betrachtet, sind wohl alle gleich vermögend, denn alle haben 500.000 Euro, einmal in Geld, einmal in Betongold und einmal in Gold.
Was ist aber 5 oder 10 Jahre später?
Sprechen wir kurz über Geldentwertung. Angenommen, wir haben eine Inflation von 5% pro Jahr. Der Goldbesitzer hat immer noch seine 5.780,72 Gramm Gold, der Immobilienbesitzer hat noch immer seine Immobilie. Wieviel diese Vermögenswerte in Geld wert sind, ist zweitrangig, denn beide wollen nicht verkaufen. Der Geldbesitzer hat immer noch seine 500.000 Euro. Allerdings bräuchte er jetzt 638.140,78 Euro, um die gleiche Warenmenge wie von vor 5 Jahren zu bezahlen. Die Beträge sind konstant, die erhältliche Warenmenge wird weniger, da teurer.
Nach 10 Jahren ist es das gleiche Spiel, vorausgesetzt der Euro existiert dann noch. Existiert er nicht mehr, ist das gebunkerte Geld futsch. Gold und Immobilien können für neue Währung verkauft werden – sehr wahrscheinlich sogar mit nominalem Gewinn.
Die Geldmenge und ihre Auswirkung
Warum ist das so? Ganz einfach: Inflation entsteht, wenn die Geldmenge ausgeweitet wird. Das neu aus dem Nichts geschaffene und per Kredit vergebene Geld wird von denen ausgegeben, die es als erste in die Hand bekommen. Sie kaufen zu den alten Preisen ein. Das nun in Umlauf gelangte Geld, wandert von Hand zu Hand und erhöht die Geldmenge, nicht aber die Gütermenge oder die Menge der Dienstleistungen. Mehr Geld trifft auf gleich viel Ware/Leistungen. Ergo steigen die Preise der Güter und Leistungen.
Beispiel: Das neue Geld bekommt ein Hedgefonds und investiert zum Beispiel in Immobilien. Dadurch kommt das Geld in den Geldkreislauf, also in Umlauf. Die Preise steigen durch das neu hinzugefügte Geld oder andersherum die Kaufkraft des vorhandenen Geldes wird weniger. Preise steigen bedeutet, auch die Immobilienpreise steigen. Also hat der Hedgefonds schon einen Vorteil, weil auch seine Immobilien nach dem Kauf teurer geworden sind.
Allein dieser Zusammenhang zeigt schon, dass Vermögensaufbau nur mit echten Vermögenswerten möglich ist und Geld bzw. Geldwerte hier nicht dazugehören. Der Geldbesitzer müsste übrigens nach 10 Jahren bei der unterstellten Inflation von 5% pro Jahr 814.447,31 Euro (so dieser noch existieren sollte) berappen, um die gleichen Waren wie vor 10 Jahren kaufen zu können.
Das Gleiche passiert mit den Papierversprechen. Eine Versicherungssumme von 100.000 Euro mag heute stattlich aussehen. In 30 Jahren sieht das aber ganz anders aus, wenn man bei 5% Inflation etwa 431.000 Euro braucht, um die gleichen Dinge wie vor 30 Jahren kaufen zu können. Mit einem Fünftel der ursprünglichen Kaufkraft baut niemand einen Zuschuss für die Altersvorsorge auf, bestenfalls ein Almosen.
Was sind Geldwerte, was Sachwerte?
Nein, Vermögen sind Sachwerte, sind Immobilien, Aktien, Edelmetalle usw. Diese Sachwerte steigen im Preis im gleichen Maß, wie das Geld entwertet wird, denn die Preise sind nichts anderes als das Maß, wieviel wertloses Papier oder Giralgeld für eine Sache bezahlt werden muss. Sachwerte sind wertstabil, steigen aber im Preis, wenn das Geld entwertet wird. Eigentlich ist das ganz einfach zu verstehen, wenn man sich diesen Zusammenhang bewusst macht.
Was sind also Geldwertangebote: Das sind Tagesgeld, Festgeld, Anleihen oder Zertifikate. Dazu gehören aber auch Lebens- und Rentenversicherungen und Bausparverträge. Und hier ist es völlig gleich von welchem Finanzinstitut diese Angebote kommen.
All diese Mittel sind für langfristigen Vermögensaufbau absolut ungeeignet und nicht zielführend. Und um die Brücke zur Ausgangsaussage zu bauen, ein Wechsel innerhalb dieser Produktgruppe macht tatsächlich die Taschen leer. Allerdings werden die Taschen auch nicht voller, wenn man an solchen Produktlösungen eisern festhält – beispielsweise aus Angst Verluste zu machen.
Die Ironie ist mehr als offensichtlich, denn Geld und Geldwerte bedeuten systembedingt Verlust, Verlust der Kaufkraft. Steigende Nominalwerte sind eine Illusion von Vermögensaufbau. Doch diese Illusion zerplatzt, wenn viel Zeit vergangen ist und einem gewahr wird, wie wenig man mit dem angesparten „Vermögen“ später noch anfangen kann.
Zu den klassischen Sachwerten gehören Edelmetalle wie Gold und Silber sowie Immobilien. Diese beiden Unterkategorien machen etwa 80% des Gesamtmarktes für Sachwerte aus.
Weitere Kategorien sind:
- Flugzeuge;
- Schiffe und Container;
- Schienenfahrzeuge;
- Infrastrukturanlagen wie Wasserkraftwerke, Solar- und Windparks, Biomasseanlagen und ähnliches, aber auch
- Schienen- und Straßennetz;
- Spirituosen;
- Oldtimer;
- Briefmarken;
- Uhren und Schmuck;
- Kunstwerke;
- Diamanten;
- Rohstoffe;
- Grundstücke;
- Wald, Forst und landwirtschaftliche Fläche.
Wenn man es ganz genau nehmen möchte, sind Aktien und Unternehmensbeteiligungen nur bedingt Sachwerte, es sind Anteile an Produktivkapital, das teilweise mit Sachwerten, teilweise auch mit Rechten und geistigem Eigentum wie beispielsweise Patenten usw. aber auch mit Men-Power aufgrund der Mitarbeiter und ihren besonderen Fähigkeiten und Kenntnissen, ihrer Erfahrung und Ausbildung unterlegt ist.
Diese Sachwerte können für Geld, also Währung erworben werden und vergrößern das reale Vermögen. Je nach Sachwert kann man diese jederzeit auch wieder flüssig machen, wenn man Währung benötigt. Allerdings sind all diese Sachwerte von der Währung unabhängig und behalten ihren Wert auch dann, wenn die Währung zusammenbricht und oder in eine andere neue Währung reformiert wird. Sachwerte können übrigens auch gegeneinander getauscht werden – um Beispiel Gold gegen ein Boot, etc..
Fazit
Es liegt auf der Hand, dass für den persönlichen Vermögensaufbau die Sachwerte am geeignetsten sind, zu denen man kein Expertenwissen oder Management benötigt. Damit fallen die meisten Sachwerte dieser Liste raus. Die einfachsten Sachwerte sind tatsächlich die Edelmetalle. Diese stehen mit ihrem inneren Wert für sich und benötigen weder Expertenwissen noch ein Management. Sie müssen lediglich sicher verwahrt werden. Sie speichern zuverlässig die Kaufkraft und werden überall auf der Welt akzeptiert. E wie Edelmetall, E wie einfach. Wer Geldwerte in Edelmetalle tauscht, macht seine Taschen nicht leer, sondern sorgt dafür, dass sie gefüllt bleiben. Die Bullion Value kann Ihnen eine breite Palette an Edelmetallen vorstellen.
Bildrechte: Michael Sielmon