Gold und Silber werden von vielen Menschen als Investment oder Geldanlage betrachtet. Manche kritisieren sogar, dass es weder Zinsen noch Dividenden bei Gold und Silber gibt. Gold und Silber werden in einen Topf geworfen mit allen anderen Anlageformen, doch dabei wird das Wichtigste völlig übersehen. Was das ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Die Menschen sind stark vom Umgang mit der Währung geprägt. Das geht so weit, dass ihr Werteverständnis sich darauf beschränkt, alles in Währung umzurechnen. Kostet etwas viel Währung, ist es wertvoll, kostet es wenig Währung, ist es wertlos. Und wenn etwas die Fähigkeit besitzt, zukünftig sogar mehr zu kosten als man dafür ursprünglich bezahlt hat, ist es eine Geldanlage, ein Investment. So in etwa kann man das auf den Kern herunterbrechen. Es ist das ausgesprochene Ziel, Geld zu vermehren, denn mehr Geld bedeutet mehr Freiheit – Richtig?
Falsch!
Warum? Weil die Währung systemisch ungerecht ist, denn sie enteignet die Menschen und macht sie unfrei. Bis 1971 war der US-Dollar an das Gold gekoppelt. Man konnte Dollars jederzeit in Gold umtauschen. Das Papier war damit genauso gut wie Gold. Die Menge der im Umlauf befindlichen Dollars war durch die vorhandene Goldmenge der Regierung beschränkt. Wenn die Regierung mehr Dollars brauchte, benötigte sie mehr Gold. Da Gold aber nicht auf Bäumen wächst, war das nicht so einfach.
Im Außenhandel hatte das Gold ebenfalls eine regulatorische Wirkung. Würde das Land mehr importieren als exportieren, würde Geld, also Gold abfließen. Die Geldmenge im Inland wäre geringer und es käme zu deflationären Effekten. Preise würden sinken, Löhne und Gehälter ebenso. Wäre der Export größer als der Import käme mehr Geld, also Gold ins Land und es würde zu inflationären Effekten kommen. Preise, Löhne und Gehälter würden steigen. Um diesen Effekten vorzubeugen, wäre eine Nation angehalten, für eine ausgeglichene Außenhandelsbilanz zu sorgen.
Gold würde aber auch für Frieden sorgen, denn eine Regierung könnte sich teure Kriege aufgrund der konstanten Geldmenge nicht leisten. Das war auch der Grund, warum Richard Nixon, der damalige US-Präsident die Umtauschbarkeit von Dollars in Gold aussetzte. Auf diese Weise konnte er mehr Dollars drucken lassen, um den teuren Vietnamkrieg zu finanzieren.
Für Staaten, die damals mit den USA Handel betrieben, hatte diese Entscheidung eine enorme Auswirkung, denn damit wurden die vorhandenen Dollars von heute auf morgen wertlos. Es ist bemerkenswert, dass diese Staaten sich das gefallen ließen.
Geld im freien Fall
Die Abkopplung des Dollar vom Gold hält bis heute an. Seit dieser Zeit stieg der Goldpreis in USD gemessen von 35 USD auf sein historisches Hoch von 2.757,13 USD. Das ist eine Verachtundsiebzigfachung des Goldpreises.
Im gleichen Zeitraum schrumpfte die Kaufkraft des Dollar um fast 99 Prozent. Warum? Die Geldmenge explodierte in diesem Zeitraum. Die Wirtschaft konnte damit nicht Schritt halten. Folglich wurde der Dollar von der Inflation fast vollständig aufgefressen. Und der Prozess läuft weiter.
Und wer glaubt, dem Euro ginge es besser, irrt leider. Der Euro entstand nicht, weil der Markt danach verlangte, sondern weil die Politik es so wollte. Und wie das mit politischen Interventionen in den Markt immer so ist, hatte es mehr negative Auswirkungen als Vorteile, die den Menschen vollmundig bei der Einführung des Euro versprochen wurden.
Die Regierung in Deutschland gab eine Broschüre heraus mit dem Titel „Der Euro – Stark wie die Mark“. Darin liest es sich heute noch abenteuerlicher als in Grimms Märchen. Nein, dem Euro geht es nicht besser, im Gegenteil.
Was ist der Euro? Er ist ein Versprechen. An dieses Versprechen klammern sich die Menschen, denken in Euro, rechnen jeden Wert in Euro um und konzentrieren sich damit genau auf das, was keine Stabilität verspricht. Das ist das Wichtigste, was die Menschen verstehen müssen. Jede Geldanlage, also jedes Papier ist nur ein Versprechen. Dieses Versprechen muss eine andere Partei halten, sonst gibt’s kein Geld wieder! Auf der anderen Seite ist also jedes Geld, das Sie an Institute weitergeben, kein Geld mehr, sondern eine Forderung gegenüber diesem Institut.
Das Fatale an Forderungen ist, dass sie einerseits ausfallen können und andererseits, dass wenn man sie auslöst und seine Währung wieder in den Händen hält, diese Währung über weniger Kaufkraft verfügt als vorher. Und so dreht man das Hamsterrad immer weiter und weiter. Es ist, als würde man einen Sack mit Sand auf dem Rücken tragen, der feine Löcher hat und wo der Sand langsam herausrieselt.
Nennwerte sind trügerisch
Solange man sich nur auf Nennwerte verlässt und daran interessiert ist, die Zahl zu vermehren, ist es extrem schwer, risikolos die Substanz zu erhalten. Diesem Umstand sind viele negative Erfahrungen geschuldet, die viele Menschen machen, die genau das versuchen. Wer nämlich eine Rendite oberhalb der Teuerungsrate erzielen will, braucht deutlich mehr, als die Sparbücher und Festgelder ermöglichen. Mit steigender Renditechance steigt dann auch das Risiko und natürlich das Potential, etwas falsch zu machen.
Viele haben sich schon außerhalb der sogenannten sicheren Bankangebote die Finger verbrannt – nicht zuletzt durch genau die Bankberater – und zogen sich demütig zu Sparbuch & Co. zurück.
Dabei wäre es so einfach. Man müsste sich nur ein wenig zeit nehmen und Edelmetalle verstehen. Dann würde man erkennen, dass es bei Edelmetallen keine Partei gibt, die einen Anspruch erfüllen muss. Edelmetalle haben einen inneren Wert und stehen für sich. Banken gehen insolvent – ein Kilo Gold bleibt ein Kilo Gold. Aktien crashen – ein Kilo Gold bleibt ein Kilo Gold. Eine Währung hört auf zu existieren – ein Kilo Gold bleibt ein Kilo Gold. Das Besondere dabei ist, dass man mit Gold oder Silber überall auf der Welt etwas anfangen kann. Jeder Mensch weiß um den Wert und würde beides problemlos als Tauschmittel akzeptieren.
Tatsächlich ist die Jagd nach der höchsten Rendite nicht notwendig, wenn man sich statt auf Währung und Papierversprechen den Edelmetallen zuwendet. Die Edelmetalle Gold und Silber sind das natürliche Geld, für das sich die Menschen in der Vergangenheit frei entschieden haben. Alle Preise von allen Waren führen mehr oder weniger auf ihren Gegenwert in Gold und Silber zurück. Selbst das Preisgefüge heutzutage ist auf die Zeit des Goldstandards zurückzuführen.
Insofern ist es keine Überraschung, dass die Preise in Gold von vor tausenden von Jahren die gleichen wie heute sind und dass die Entwertung der ungedeckten Papierwährungen ein Äquivalent zum Goldpreis darstellen.
Seit der Abschaffung des Goldstandards 1971 sind die Preise in Gold gerechnet gleichgeblieben. Dagegen haben sich die Preise in Papierwährung enorm erhöht. Ergo haben sich Nominalwerte erhöht, ergo ist die Kaufkraft von Gold heute noch die gleiche, wie damals.
Wenn Sie also zukünftig nicht mehr Wert darauflegen, Ihre Geldmenge zu vergrößern und stattdessen Kaufkraft mit Gold und Silber zu bewahren, werden Sie allein dadurch zukünftig mehr Vermögen zur Verfügung haben. Es liegt doch schließlich auf der Hand, dass die Kaufkraft erhalten werden muss und keine Zahlen auf Papierzetteln.
Gold und Silber sind die Konstanten
Bedenken Sie, alles in Geld unterliegt einem rechtlichen Rahmen. Es fängt damit an, dass eine Währung von staatlicher Seite als gesetzliche Zahlungsmittel vorgegeben werden. Die Transaktion von gesetzlichen Zahlungsmitteln auf ein Konto bei Deiner Bank wandelt diese in eine Forderung deinerseits um. Die gesetzlichen Zahlungsmittel existieren nun nicht mehr. Stattdessen gibt es Giralgeld, also Buchgeld auf einem Konto. Dieses Geld gehört nun der Bank, bis Sie es zurückfordern. Und die Bank kann damit machen, was sie will – und das tut sie auch. Zwischen Ihnen und der Bank besteht nun ein Kreditverhältnis, nur das hier die Bank den Kredit von Ihnen bekommen hat und nicht umgekehrt.
Von nun an läuft alles in Nominalwerten. Also in Zahlen auf Zetteln, die selbst über keinerlei Wert verfügen. Sie verbriefen allesamt nur Versprechen, die irgendjemand halten muss, damit das System funktioniert. Es ist ein Gewirr von komplexen stillen Verträgen, die die Parteien untereinander eingehen.
Wenn Sie eine Menge Gold oder Silber weitergeben, geht das Eigentum dieser Menge an die andere Person über. Der Wert wurde übertragen, ohne dass es eine Dritte Partei geben muss, die für den Wert des Goldes oder Silbers bürgen müsste. Es ist ganz einfach und das ist auch der Grund, warum Gold und Silber früher das wahre Geld war und es bis heute noch ist. Deswegen kaufen Zentralbanken Gold, da sie dem Gold mehr vertrauen als ihren selbst herausgegebenen bunten Zetteln. Machen Sie es den Zentralbanken nach, die Bullion Value unterstützt Sie gerne.
Bildrechte: Michael Sielmon