Die Jagd nach der höchsten Rendite fordert täglich auch große Opfer. Jeder weiß, dass hohe Renditechancen immer auch ein entsprechend hohes Risiko mit sich bringen. Es ist sogar noch schlimmer, denn je höher die Rendite ist, steigt das Risiko exponentiell an. Dabei reicht es aus, wenn man die Kaufkraft zuverlässig speichert, und zwar ohne Risiken.
Was ist sicher? Stellen Sie diese Frage 10 Menschen, erhalten Sie 10 verschiedene Antworten. Sicherheit ist ein Gedankenkonstrukt, ein Potpourri aus einzelnen Wunschvorstellungen mit völlig individuellen Bewertungen. Und gegen Wunschvorstellungen hat die Realität es schwer.
Sind Aktien sicher?
Allgemein werden Aktien als riskante Anlageklasse bewertet. Sie sind das Sinnbild für die Jagd nach der höchsten Rendite. Wer heute eine Aktie für einen bestimmten Kurs kauft und morgen verkauft, kann Gewinn oder Verlust machen. Kauft man aber viele Aktien und behält diese für lange Zeit, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes immer weiter, je mehr Zeit vergeht.
Das ist das Prinzip des Aktienfonds. Treibt man es auf die Spitze und kauft einen oder mehrere Fonds, die in alle Aktien weltweit investieren, achtet auf eine schmale Kostenstruktur und gibt sich mehrere Jahrzehnte Zeit, dürfte die Gefahr eines Verlustes gegen Null gehen. Und man hat automatisch die Mega-Boom-Aktien mit im Topf.
Das Risiko steigt mit dem menschlichen Faktor. Der Mensch besitzt Emotionen und trifft falsche Entscheidungen. Der ängstliche Typ Mensch bekommt das große Flattern, wenn die Märkte einbrechen und verkauft – natürlich dann mit Verlust. Würde dieser Mensch dem Markt mehr Zeit geben, würde der Markt sich erholen.
Der Spekulant liebt die Jagd nach der höchsten Rendite. Er möchte die eine Aktie kaufen, die in Kürze hohe Kurssteigerungen haben wird. Er wettet auf diese Aktie. Das kann funktionieren, kann aber auch in die Hose gehen. Und es könnte genauso gut irgendeine andere Aktie die von ihm erhofften Kursentwicklungen hinlegen und er würde nur zuschauen.
Spekulation ist wie Kaffeesatzlesen. Auf lange Sicht ist es tatsächlich nur Glücksache. Die meisten verspekulieren sich, setzen auf das falsche Pferd, steigen zu spät ein oder gegen zu früh wieder raus. Der Markt beweist es. Kaum ein Fonds schaffte es in der Vergangenheit, seinen Index zu schlagen. Und die, die es geschafft haben, sind selten 10 Jahre später noch in den Hitlisten. So schafft man keine Sicherheit.
Sicherheit kann man als etwas bezeichnen, was sich die Menschen wünschen, sich aber durch ihre eigenen Entscheidungen und Handlungen selbst versagen.
Sind Edelmetalle sicher?
Preise von Edelmetallen ändern sich ebenfalls täglich. Allerdings haben physische Edelmetalle einen inneren Wert, der vom Preis völlig unabhängig steht. Gold gilt als das wahre Geld. In dieser Funktion speichert Gold die Kaufkraft vom Tag des Kaufes zuverlässig über sehr lange Zeiträume. Gerade in der Altersvorsorge ist das ein sehr wesentlicher Aspekt. Denn allein dieser Umstand macht die Jagd nach der höchsten Rendite zu einem unnötigen Erfordernis.
Die Kaufkraft jeder Währung wird zu Gold ins Verhältnis gebracht. Gold ist zwar kein gesetzliches Zahlungsmittel, trotzdem ist Gold noch immer der Standard, an dem sich die Papier-Fiat-Währungen messen müssen. Deshalb stopfen sich die Notenbanken auch ihre Tresore voll mit dem gelben Metall.
„Wer Gold hat, hat immer Geld“, urteilte der ehemalige Präsident der US-Notenbank Federal Reserve, Alan Greenspan einst. Gold wird weltweit zu standardisierten Preisen gehandelt. Überall auf der Welt bekommt man also für Gold Geld, und zwar in der Menge, wie es die dann vorherrschende Kaufkraft erfordert.
Am Beispiel des Euro kann man das Prinzip seht gut erkennen. Eine Unze Gold kostete zur Euro-Einführung als Bargeld 278,35 USD. Von 1999, als der Euro als Buchgeld eingeführt wurde hatte die Währung bereits gute 20 Prozent ihrer Kaufkraft eingebüßt. Im Jahr 2020 hatte der Euro im Vergleich zu Gold nur noch knapp 19 Prozent seiner ursprünglichen Kaufkraft. Die Unze Gold kostete Ende 2020 stattliche 1.769,82 USD. Damit hat sich der Goldpreis seit 2002 um das 6,38-fache erhöht und somit den Kaufkraftverfall des Euro nicht nur ausgeglichen.
20 Reichsmark (RM) in Deutschland, Anfang des 20. Jahrhunderts wurden durch eine Hyperinflation komplett vernichtet. Die 20 RM-Banknoten wurden damit wertlos. Die 20 RM-Münzen waren damals aus Gold. Diese Münzen, die heute nicht mehr als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptiert werden, enthielten 7 Gramm Feingold und würden einen Preis von fast 350 Euro erzielen. Dieses Beispiel gehört wohl zu den beeindruckendsten, wenn man Papiergeld mit Gold-Geld vergleicht.
Damit dürfte belegt sein, dass die Jagd nach der höchsten Rendite tatsächlich nicht nötig ist, wenn man seine Vorsorge auf Gold und andere Edelmetalle aufbaut. Wer die Kaufkraft speichert, wird später viel Freude mit seinen güldenen Ersparnissen haben.
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